BugSaver : Naturverträgliches Licht zum Schutz nachtaktiver Tiere
Künstliches Licht – vor allem solches mit hohem Blaulichtanteil – hat eine anziehende Wirkung auf Tiere, insbesondere auf Insekten und Vögel. Es kann den natürlichen Lebensrhythmus nachdrücklich stören. Die Folgen können weitreichender Natur sein: Beeinträchtigungen bei Fortpflanzung und Nahrungssuche bis hin zum Verenden der Tiere im Umfeld von künstlichen Lichtquellen. Licht sollte keine Störgrösse im Naturhaushalt sein, um negative Einflüsse auf das gesamte Ökosystem zu minimieren.
Um gleichzeitig der elementaren Bedeutung sicherheits- und identitätsstiftender Beleuchtung gerecht zu werden, gilt der Fokus einer verantwortungsvollen Aussenbeleuchtung. Sie illuminiert unsere Lebensräume und vermeidet möglichst negative Einflüsse für Tiere – in Naturräumen ebenso wie im urbanen Umfeld.
Grundsätze effizienter ökologischer Beleuchtung
Für eine verantwortungsvolle Aussenbeleuchtung zum Schutz der Dunkelheit sind folgende Leitlinien als Grundlage einer ökologisch und ökonomisch ausgewogenen Planung von Bedeutung:
- Jedes Licht sollte einen klaren Zweck haben und mit dem Charakter der Umgebung vereinbar sein (Naturbereiche, Wohngebiete, innerstädtische Bereiche, Industriegebiete)
- Das Licht sollte nur dorthin gelenkt werden, wo es benötigt wird – unter Berücksichtigung der relevanten Vorschriften
- Das Licht sollte nicht heller als nötig sein und in eine bedarfsgerechte Steuerung eingebunden sein
- Eine Blendung, auftretendes Streulicht und die Lichtabstrahlung seitlich und oberhalb der Leuchten sollten vermieden werden
- Vor allem in naturnahen Bereichen sollten möglichst bodennahe und abgeblendete Lichtpunkte geplant und umgesetzt werden
- Nach Möglichkeit sollten warme Lichtfarben Verwendung finden – 3000 Kelvin oder niedrigere Farbtemperaturen aufgrund des geringeren Blaulichtanteils
- Ein Eindringen von Insekten und damit ein Verenden in Leuchten sollte durch eine möglichst hohe Schutzart der Leuchten verhindert werden
- Die Oberflächentemperatur der Leuchten sollte möglichst gering sein – die Vermeidung unnötiger Wärmeabstrahlung schützt die Fauna
Der Einfluss des Blauanteils der Lichtfarbe auf Insekten und Menschen
Um die anziehende Wirkung des Lichts auf Tiere, insbesondere auf Insekten, zu mindern, empfiehlt sich die Reduzierung des Blauanteils. Leuchten sind in der Regel mit einer Farbtemperatur von 3000 Kelvin ausgestattet. Viele Leuchten werden bereits in Serie zusätzlich mit einer Farbtemperatur von 2700 oder 2200 Kelvin angeboten – auf Anfrage liefern wir nahezu jede Leuchte auch in anderen Farbtemperaturen.
Ökologisch effiziente Lichtlösungen zur Inszenierung von Lebensräumen
Zur Umsetzung ökologisch effizienter Lichtlösungen sollten unnötige Lichtemissionen vermieden werden. Gleichzeitig gilt es, relevante beleuchtete Lebensräume zu erhalten. Zum anderen hat Architektur zumeist eine besondere kulturelle, historische, heimatgeschichtliche oder architektonische Bedeutung. Diese gilt es als identitätsstiftende und räumlich evidente Fixpunkte auch in der Dunkelheit – zumindest in den Abendstunden – zu präsentieren.
Leuchten mit der BugSaver Technologie wurden für eine effiziente Beleuchtung im urbanen wie im naturnahen Umfeld entwickelt.
Sie dient dem Sicherheitsgefühl der Menschen und schützt zusätzlich nachtaktive Tiere.
Flexibilität bei der Farbtemperatur und der Lichtleistung sollen das abgeblendete Licht zu unterschiedlichen Zeiten in das Umfeld einfügen, ohne den Naturhaushalt zu beeinträchtigen. Gleichzeitig bleibt die sichere Ausleuchtung des Areals elementarer Bestandteil der Beleuchtungsplanung.
Das grosse Plus dieser Technologie
- Zum Schutz nachtaktiver Tiere wird die Lichtfarbe 3000 Kelvin auf Amber umgeschaltet
- Der stark reduzierte Blaulichtanteil des Amber-Farbtons wirkt weniger anziehend auf Insekten
- Eine zusätzliche Reduzierung der Lichtleistung in den Nachtstunden verstärkt diesen Effekt
- Weniger Streulicht vermeidet die unnötige Erhellung des Nachthimmels
- Flora und Fauna werden deutlich weniger gestört
- Die Steuerung erfolgt mit BugSaver Steuergeräten oder eine übergeordnete DALI-Lichtsteuerung
Farbtemperatur umschalten und Leistung reduzieren
Die Farbtemperatur der Leuchten kann mithilfe der BugSaver Steuergeräte von 3000 Kelvin auf einen Amber-Farbton mit stark reduziertem Blaulichtanteil ähnlich einer Farbtemperatur von 1800 Kelvin umgeschaltet werden. Das Licht wirkt auf Insekten noch einmal deutlich weniger anziehend. Eine weitere Option ist die gleichzeitige Leistungsreduzierung auf eine geringere Beleuchtungsintensität.
Schaltung im Verlauf der Nacht
Durch die gezielte Steuerung von Farbtemperatur und Lichtleistung in den Nachtstunden wird das Lebensumfeld von lichtempfindlichen Insekten weniger beeinflusst, ohne die Sicherheit von Passanten zu beeinträchtigen.
Farbtemperatur und Lichtleistung steuern
Die Steuerung der Leuchten erfolgt wahlweise über die BugSaver Steuergeräte, wenn eine einfache, isolierte Lösung gewünscht ist, oder per DALI DT8 integriert in eine bauseitige Lichtsteuerungslösung.
Drei BugSaver Steuergeräte stehen zur Umschaltung der Farbtemperatur und gleichzeitigen Leistungsreduzierung zur Verfügung. Die Steuerung kann per Steuerphase oder mithilfe der virtuellen Mitternachtsberechnung erfolgen. Die Steuergeräte gewährleisten die Steuerstromversorgung von bis zu 9 BugSaver Leuchten. Es werden keine weiteren Komponenten benötigt.
Normgerechte Strassen- und Wegebeleuchtung mit Lichtfarbe Amber
Der Einsatz der Lichtfarbe Amber zum Schutz nachtaktiver Tiere erfüllt die Normen für die Strassen- und Wegebeleuchtung nach DIN EN 13201:2015. Beleuchtungsstärke und Beleuchtungsdichte auf der Nutzfläche sind bei beiden Lichtfarben nahezu identisch. Dies gilt auch für den erforderlichen Abstand der Leuchten.