Kein Stall. Sondern ein Zuhause.

Auf dem Hochplateau schmiegen sich weiche Hügel, einzelne Baumgruppen und Weiler zu einem malerischen Bild. Die Juraweiden sind ein Paradies für Naturbegeisterte und das ganz spezielle Zuhause der «Stiftung für das Pferd». Sie ermöglicht den Pferden einen würdigen, behüteten Lebensabend. Ein sinnstiftendes Projekt, das Sensibilität erfordert – auch in puncto Licht.

19 Pferde, zwei Ziegen und einige Hühner: Auf dem grossen Gelände des Jurahofs «Les Murs», ausserhalb von Les Bois, beherbergt die «Stiftung für das Pferd» viele Tiere. Das Besondere? Die betagten Pferde unterschiedlicher Herkunft, mit individuellen Lebensgeschichten, dürfen auf den weitläufigen Juraweiden und in den modernen Stallungen der «Stiftung für das Pferd» ihren letzten Lebensabschnitt würdig und artgerecht geniessen. Dazu wurde das Bauernhaus von 1823 als Personalwohnhaus umgebaut und saniert sowie mit den neuen Stallungen und Betriebsgebäuden ergänzt. Neuco als Lichtexpertin durfte gemeinsam mit Schär Buri Architekten BSA SIA aus Bern ein gesamtheitliches Lichtkonzept für den Hof entwickeln. Der Auftrag lautete, den Pferdestall, den Innenhof, die Remise, das Bauernhaus sowie die Zufahrt dezent, aber stimmungsvoll zu beleuchten.

Es ist nicht einfach ein Stall, sondern ein ‹letztes› Zuhause für die Pferde.

«Das Herzstück des Projektes ist der Pferdestall, ein einzigartiger, wunderschöner Holzbau», er­klärt Neuco-Lichtexpertin Marianne Locher und fährt fort: «Wir verbinden natürliches mit künst­lichem Licht. Das aufgesattelte Oberlicht lässt tagsüber Sonnenlicht in den Stall.» Parallel zur Längsachse des Gebäudes wurden Schnellmon­tagesysteme mit LED-Leuchten in 3000 Kelvin eingesetzt. Allesamt über DALI gesteuert. Die Lichtwerkzeuge wurden in Einklang mit dem Holz in Schwarz gewählt – und strahlen somit einen edlen Charakter aus. Dieselben Lichtwerk ­zeuge kamen auch in der Remise zum Einsatz.

Die Stallungen sind das Herzstück von «Les Murs».

Licht mit Bedacht eingesetzt

Der Innenhof des Areals wurde zurückhaltend in Szene gesetzt. «Wir wollten in der Nachtsituation Stimmung erzeugen und für die nötige Orientierung sorgen», betont die Lichtexpertin. Deshalb wurden die tief gezogenen Vordächer des Pferdestalls und der Remise dezent mit indirekten Deckenflutern in 3000 Kelvin beleuchtet, ohne dabei eine störende Lichtverschmutzung zu verursachen. Im Bauernhaus wurden zwei Wohnungen eingebaut. Eine dezente und heimelige Lichtstimmung war das Ziel. Mit viel Geschick und einer gelungen Lichtführung wurden die Räume mit TriTec ETA Downlights – randlos in die Betondecke eingelassen – inszeniert. In der Remise sind unter anderem Büros und Nebenräume untergebracht, welche nutzungsgerecht beleuchtet wurden. «Auch die Zufahrt und der Weg zum Hof wurden sanft akzentuiert», erklärt Marianne Locher. Ein gesamtheitliches Lichtkonzept – achtsam umgesetzt.

Ein Projekt in Resonanz

Die Anforderungen an das Projekt waren vielfältig. «Das Licht soll im Einklang mit Tier, Mensch und Architektur eingesetzt werden. Ausserdem standen die Vermeidung von Lichtemission, die Energieeffizienz und die IP-Schutzbestimmungen, also der Schutz gegen eindringende Fremdkörper wie Heu, Staub oder Wasser, im Stall- und Aussenbereich im Fokus», zählt Marianne Locher auf. Wichtig sei, dass kein klinischer, industrieller Charakter herrsche. Dafür aber eine warme, angenehme Lichtatmosphäre, damit sich die Pferde und die Mitarbeitenden wohlfühlen würden. «Es ist nicht einfach ein Stall, sondern ein ‹letztes› Zuhause für die Pferde», betont die Lichtberaterin.

Ein Projekt in einen Kontext  zu bringen, es sensibel umzusetzen, ist von ganz besonderem Zauber.

Die tief gezogenen Vordächer sind dezent mit indirektem Licht aufgehellt und verursachen keinerlei Lichtverschmutzung.

«Das Gesamtkonzept für das 21 Hektar grosse Gelände ist einmalig. Die Zusammenarbeit mit dem Architekturbüro war unglaublich bereichernd. Der Anspruch und der Respekt hinsichtlich Bau, Nutzung und Landschaft – wie dies in jeder Phase gelebt wurde, war für mich sehr beeindruckend», erzählt Marianne Locher. Ein Projekt in einen Kontext zu bringen, es bedacht und gekonnt umzusetzen, ist von ganz besonderem Zauber. Ein durch und durch gelungenes Projekt auf der Hochebene über dem Doubs, wo sich Pferde und Menschen zwanglos in der Natur begegnen können.

Idyllische Abendstimmung auf dem Innenhof des Areals.

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