Licht als Pinsel.
Es ist Donnerstagabend. Ich bin etwas spät dran. Die Strassen sind voll, was mich nicht wirklich überrascht. Memo an mich selbst: Keine Termine direkt nach Feierabend vereinbaren. Was soll’s … noch bin ich zeitlich im Rahmen. Ich bändige meine Frisur und drücke die Türklingel. Die Eigentümerin öffnet mir freundlich die Tür. Ich will die Beleuchtung von Neuco selbst erleben.
Licht, Schatten und alles dazwischen
Das Haus verspricht das, was Mirko Stomeo, Lichtberater bei Neuco, mir bereits im Vorfeld begeistert erzählt hat. Ich treffe ihn für einen exklusiven «Licht-Rundgang» vor Ort. Wann habe ich schon mal die Gelegenheit, die Details über die Lichtideen von einem Experten so hautnah zu erfahren? Er war für dieses Projekt verantwortlich und hatte eigens die Pläne für die einzigartige Beleuchtung entwickelt.
Das auch von aussen sehr klare und kubische Gebäude steht in einem herrlich ruhigen Quartier in einem Vorort von Zürich – ja, am Rande der Metropole Zürich kann es auch idyllisch sein – auf einem grossen Grundstück. «In diesem Haus hat Neuco so gut wie alles beleuchtet», erklärt mir Mirko Stomeo voller Enthusiasmus. «Entrée, Korridore, Küche, Badezimmer, Toilette, Schlafzimmer, Cheminée, Büro, Wohnzimmer – und überall sollte das Licht so richtig zur Geltung kommen, ja greifbar sein.» Die Eigentümer, ein äusserst sympathisches Ehepaar, führen mich zunächst durchs Erdgeschoss. Augenscheinlich zaubert die Beleuchtung schöne Lichtkegel an die Wand. Ich bin begeistert. «Das war die Idee», schwärmt Mirko Stomeo. «Ich wollte ein Licht-Schatten-Spiel, eine klare Inszenierung. Das Licht soll nicht zurückhaltend sein, sondern deutlich akzentuiert. Mit dieser Idee konnte ich die Eigentümer begeistern. Und vor allem mit dem Ergebnis. Es ist schön, wenn man solch ein Vertrauen geniesst.»
Das Lichtkonzept folgt einer klaren Logik. TriTec Downlights schaffen eine angenehme Grundbeleuchtung, während TriTec Linsenwandfluter mehr Raumtiefe erzeugen und CILINDRO Darklight Deckenaufbauleuchten für die nötige Akzentuierung sorgen. Wie auch hier in der Küche. Ganz bewusst stechen sie aus dem puristischen Innendesign hervor und ziehen die Blicke auf sich. In diesem Haus – so nehme ich es wahr – wurde gekonnt mit Licht «gespielt». Manchmal sind es die Leuchten an sich, die auffallen. Manchmal sind es einzig die Lichtkegel an der Wand, die scheinbar aus dem Nichts (durch die vollentblendeten TriTec Lichtwerkzeuge) entstehen und geometrische Formen auf die Leinwand zaubern. All dies ist Massarbeit: Die Abstände zwischen den einzelnen Leuchten müssen exakt berechnet werden, damit die Lichtkegel wie geplant und mit dem nötigen Abstand die Wände dekorieren.
Maximaler Minimalismus
Nun werde ich über eine Treppe in den oberen Teil des Hauses geführt. Dem Licht wurde hier eine regelrechte Bühne geschaffen. An allen Auf- und Abgängen sind Geländer aus Glas verbaut. «Sämtliche Räumlichkeiten sollten lichtdurchlässig sein, hell und leicht erscheinen», erklärt mir der Neuco-Lichtberater und ergänzt: «Zu den Highlights aus dem Obergeschoss gehören drei Dinge.» Ich fasse zusammen: Zum Ersten ist es das Schlafzimmer. Hier steht nichts, ausser einem Bett und einer Horizont SEVEN Stehleuchte. Alles wurde konsequent aufs Minimum reduziert. Die Lichtintensität der Stehleuchte taucht diesen wunderschönen Rückzugsort in ein angenehmes Gefühl der Geborgenheit, ohne dass man etwas vermissen würde. Weitere Downlights in der Decke sucht man vergebens. Zum Zweiten ist es das Badezimmer mit der freistehenden Badewanne, das meine Aufmerksamkeit magisch anzieht.
Die für dieses Haus charakteristischen Lichtkegel bespielen auch hier die Wand aus hochwertigem Sichtbeton. Natürlich alles dimmbar, sodass man es sich bei Mond- und Kerzenschein gemütlich machen kann. Im Kontrast dazu – und dies ist das dritte Highlight – steht das Büro, das optimal für Arbeiten im Homeoffice konzipiert wurde. Die WEGA Strahler sind bewusst auf einer auffälligen Schiene angebracht, die dem Raum einen technischen Touch verleiht. Das Arrangement wirkt fast schon archaisch in dem puristischen Gesamtkonzept und überrascht beim Betreten des Zimmers. Ich habe genug gesehen. Nein, eigentlich nicht. Aber dennoch wird es Zeit. Was für ein perfektes Zusammenspiel von Architektur und Beleuchtung. «Hier würde ich auch gerne wohnen», bestätigt Mirko Stomeo. Dem ist nichts hinzuzufügen.